Räucherpflanzen, Räuchern mit Pflanzen Räuchern kann heilen, entspannen, Meditation und Gebet unterstützen, Träume verstärken oder Visionen hervorrufen. Es gehört zu den ältesten Heilanwendungen der Menschen. Der Duft spielt dabei eine wichtige Rolle. "Magische Duftkreationen" reinigen die Psyche und lenken von irdischen Sinnen ab. Vor allem im Altertum wurden Wohlgerüche durch Verbrennen entsprechender Pflanzenteile verbreitet - durch Räucherungen.
Aufsteige mein Gebet wie Weihrauch vor ein Angesicht singt der Psalmist (Ps. 140,2).
Die Römer schickten ihre Bitte "per fumum", durch Rauch, nach oben zum Himmel und so wurde mit dem Räuchern bei der Verehrung und bei Opferfeiern eine Verbindung zu den Göttern hergestellt. Daher leitet sich der Begriff "Parfüm" ab. Duft- und Räucherstoffe wurden oft auch sehr freigiebig benutzt. Bei der Bestattung von Herodes sollen 5000 Sklaven mit Räucherwerk vorangegangen sein. Im Christentum des Mittelalters war das Räuchern den Heiligen und der Verehrung Gottes vorbehalten (Weihrauch- und Styraxverbrennungen). Nicht nur deshalb, sondern auch wegen mangelnder Hygiene stank es in den wachsenden Städten des Mittelalters zum Himmel. Seuchen wurden mit "Pestrauch" - auch "Angstrauch" genannt - bekämpft. Unsere Vorfahren wußten, daß das Verräuchern bestimmter Kräuter die Luft reinigen und Atmosphäre schaffen kann. So räucherten sie auch an bestimmten Tagen des Jahres und an wichtigen Ereignissen im Leben wie Geburt, Hochzeit, Krankheit und Tod. Dabei verwendete man Wacholder- und Sandelholz, Thymian, Salbei, Lorbeer und Rosmarin. (Die meisten von uns kennen sie vom Kräutertee und als Speisewürze - aber testet diese Kräuter mal als Räucherpflanze!) Räucherungen dienten schon in der Antike im Liebesleben sowohl als Lock- oder Verführungsmittel zum Wecken der Sinne als auch zur Steigerung der Liebesgefühle und nicht zuletzt zur Erhaltung der Liebesgemeinschaft. Traditionell "reinigte" man u. a. erst einmal die Luft des Liebesgemachs, dann begann man mit den Dufträucherungen. Für eine "Liebesräuchermischung" eignen sich Rosenblüten, Zimt, Rosmarin, Sandelholz und Zitronenschale.
Erweckt das uralte Ritual zu neuem Leben und probiert das Räuchern mit Pflanzen aus dem Garten! Vor allem in der dunklen Jahreszeit dankt man nach alten Traditionen für die Ernte mit Räucherwerk, gedenkt an Allerseelen und Allerheiligen der Toten und zur Wintersonnenwende wird mit dem Rauch das Licht begrüßt. An Maria Lichtmeß reinigt man sich mit dem Rauch, am Karfreitag auch Stall und Hof. Im Alpenraum wurde vor allem in den sogenannten Rauhnächten oder Rauchnächten geräuchert.